Friedrich von Flotow

Friedrich von Flotow (1812 – 1883) entstammt einer preussischen Gutsfamilie, die dem mecklenburgischen Uradel zugerechnet wird. Er studierte am Conservatoire de Paris Komposition und Klavier; in dieser Zeit lernte er Jacques Offenbach und Charles Gounod kennen.

Nach ersten heiteren Werken, komponierte er das Ballet Lady Harriet (1844). Sein erster grosser Erfolg war die in Hamburg 1844 uraufgeführte Oper Alessandro Stradella; Ebenfalls 1844 wurde die Oper Martha oder Der Markt zu Richmond in Wien uraufgeführt. Diese beiden Werke sind seine bekanntesten. Martha wurde 1916 verfilmt.

1848 kehrte er nach Mecklenburg zurück, um das Erbe seines Vaters anzutreten; 1849 heiratete er Elisabeth von Zadow; nach deren frühen Tode ging er eine zweite Ehe mit der Tänzerin Anna Thaen ein; sie gebar ihm drei Kinder. 1855 wurde er zum Hoftheaterintendanten in Schwerin berufen; zur Einweihung des Schweriner Schlosses kam 1857 seine Oper Johann Albrecht, Herzog von Mecklenburg zur Uraufführung. 1863 gab er seinen Posten auf und zog nach Wien; er liess sich von seiner zweiten Frau scheiden und heiratete 1868 deren Schwester Rosina Thaen.

1880 zog er nach Darmstadt, wo er 1883 (drei Wochen vor Richard Wagner) fast erblindet verstarb. Sein Stil kann als lebendig bezeichnet werden, inspiriert vor allem von Offenbach und Donizetti; geprägt sind seine Werke durch einen anmutigen Melodienfluss und eine geschickte und effektvolle Instrumentalisierung. Die Opern sind leicht konsumierbar;

MARTHA war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die meistgespielte Oper in Deutschland.